Ving Tsun

Das Ving Tsun ist eine alte chinesische Kampfmethode, die sich durch ein hohes Maß an Effizienz und Praxisbezug auszeichnet.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Ving Tsun stets nur von sehr wenigen Leuten im Geheimen weitergegeben und so lassen sich seine tatsächlichen Wurzeln nicht historisch belegen. Eine größere Verbreitung erfuhr das Ving Tsun erst, als es in Hongkong Mitte des letzten Jahrhunderts von Yip Man öffentlich unterrichtet wurde. Einer der Schüler Yip Mans war Bruce Lee, der letztlich durch seine Bekanntheit als Filmstar das Interesse der Öffentlichkeit auf den ungewöhnlichen Kampfstil lenkte.

Das Ving Tsun unterscheidet sich in seiner Theorie und Ausführung sehr stark von den meisten anderen bekannten Kampfsportarten und ist besonders beim Nahkampf äußerst wirksam. Es gibt keine schönen oder ästhetischen Aspekte im Ving Tsun, sondern nur pure Effizienz und Direktheit. Es eignet sich daher bei entsprechend gründlichem Training ideal zur Selbstverteidigung.

Das Ving Tsun ist aber, anders als Boxen und Kickboxen, kein Wettkampf-Sport. Beim Training wird daher auch nicht mit Boxhandschuhen oder anderen Schützern gearbeitet, die eine realistische Kampfsituation verfälschen können. Damit es aber deshalb beim Üben nicht zu Verletzungen kommt, gibt es im Ving Tsun eine eigens entwickelte Trainingsmethode: Dieses sogenannte Chi Sao nimmt einen hohen Stellenwert im Training ein und vermittelt dem Schüler Schlagkraft, Distanzgefühl, Gleichgewicht und Schnelligkeit. Je nach Erfahrung entsteht dann langsam aus dem Chi Sao das Sparring, in dem der Schüler lernt, sich frei zu bewegen, um sich dem Gegner optimal anzupassen. Im Ving Tsun Training werden des Weiteren auch traditionelle chinesische Waffen wie der Langstock und die Doppel Messer eingesetzt. Da auch die Waffen nach den gleichen Bewegungs-Prinzipien benutzt werden, wie die waffenlosen Techniken, dienen sie zur Verdeutlichung der Kampfmethodik und bewirken eine Verbesserung der Schnelligkeit, Kraft und Konzentration.

Bei unserem Ving Tsun Training gibt es keine Gürtelprüfungen oder andere Rangsysteme und auch keine spezielle Kleiderordnung.

Das Training findet in kleinen und überschaubaren Gruppen statt, um auch auf die individuellen Erfordernisse des Einzelnen gezielt eingehen zu können.